Einen beeindruckenden Filmabend mit Filmen von und über die leider noch viel zu wenig bekannte italienische Fotografin und Regisseurin Cecilia Mangini (1927 – 2021) durften wir am 12. März 2022 im Filmmuseum Potsdam erleben. Kuratiert wurde der Abend, der Teil einer ganzen Reihe von Filmen von und über Frauen ist, von Elena Baumeister, wissenschaftliche Volontärin im Filmmuseum. Eine kundige Einführung in das Programm gab Dr. Cecilia Valenti, die als Filmwissenschaftlerin an der Universität Mainz arbeitet und berichtete, Cecilia Mangini bei ihrem letzten Besuch in Berlin im Jahre 2016 noch persönlich getroffen zu haben. Von ihr erfuhren wir auch, dass die Art der Montage, die Kameraführung und der Einsatz von Sprache und Musik sich u.a. an den Filmen von Sergej Eisenstein orientierten. Die damals üblichen Off-Kommentare  – interessanterweise immer von Männern gesprochen – schrieb u.a. Pier Paolo Pasolini.

Im Programm war zunächst „In Viaggio con Cecilia“ aus dem Jahre 2013. Der Film führt Cecilia Mangini erneut an die Orte, an denen sie vor Jahrzehnten einige ihrer Dokumentarfilme gedreht hatte. Viel Zeit nahm sich der Film für die Städte Taranto und Brindisi, die besonders unter den negativen Auswirkungen der Ansiedlung von Großindustrien nach dem 2. Weltkrieg leiden.

Nach einem kleinen Empfang im Foyer – ausgerichtet vom italienischen Feinkostgeschäft La Strada – ging es weiter mit zwei jeweils 11 Minuten langen Kurzfilmen, „Stendalì“ und „Maria e i giorni“. In kontrastreichen und kraftvollen Schwarz-Weiß-Bildern werden Leben und Rituale des Südens in der Nachkriegszeit lebendig.

Zum Abschluss wurde einer der wichtigsten Filme Manginis, „Essere donne“ gezeigt, ein Film der über den Wandel im Leben von Frauen berichtet, die in den 60er Jahren in  den neu entstandenen Fabriken Arbeit fanden.  

Wir danken den Filmmuseum Potsdam, vor allem Elena Baumeister und Sachiko Schmidt, sowie Dr. Cecilia Valenti für die Zusammenarbeit.

 

Cecilia Mangini im Filmmuseum
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