Im September 2018 hatten sechs Mitglieder verschiedener deutsch-italienischer Gesellschaften, darunter Bernd Malzanini und Kathrin Remer vom Freundeskreis Potsdam-Perugia, Gelegenheit, diesen kleinen Ort mit 68 Einwohnern in der südlichen Toskana kennen zu lernen. Bagni San Filippo liegt am Fuße des ehemaligen Vulkans Monte Amiata (1738 m) im wunderschönen Val d’Orcia, das seit 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Die Einladung der VDIG versprach einen Konversationskurs in Italien –  und erleben durften wir etwas wirklich Außergewöhnliches! Wir tauchten nicht nur in die Heilquellen ein, sondern erlebten neben einem anspruchsvollen Sprachunterricht vielfältige Seiten des dolce vita all’italiana.

In der ersten Kennenlernrunde bei einem Apericena wurde rasch deutlich, dass wir uns auf eine interessante Zeit freuen durften. Trotz unterschiedlicher Vorkenntnisse fanden wir insgesamt sechs Teilnehmer schnell die gemeinsame Sprache. Unserem Lehrer Dr. Aldo De Luca, Mitglied des Kuratoriums der VDIG, gelang es hervorragend, mit seinem sprachlichen und kulturellen Angebot über den ganzen Tag hinweg für ein anregendes Lernklima zu sorgen. Dr. De Luca und seine Frau Angelika Deutschmann boten uns großzügige Gastfreundschaft und wir erhielten viele Einblicke in den italienischen Alltag.

In dem anspruchsvollen Konversationskurs ging es um Themen wie aktuelle Politik, Migration, organisiertes Verbrechen am Beispiel der N’Drangheta, das Schulsystem und nicht zuletzt um Literatur und Musik des Landes. Nach drei intensiven vormittäglichen Unterrichtsstunden gönnten wir uns  una piccolissima pausa, dann folgte dolce vita in unterschiedlicher Ausprägung. Fernab einer klischeehaften Sicht auf die Toskana lernten wir typische Orte der Region kennen wie Abbadia San Salvatore, Pienza, Monticchiello, Montalcino, Montepulciano, Radicofani. Dabei informierten wir uns über die Herstellung regionaler Produkte: in der Kaffeerösterei GM, in der Terracotta-Werkstatt Piero Sbarluzzi in Anwesenheit des Künstlers selbst, beim Caseificio, in der Macelleria, in der Cantina di Brunello Fattoi. Überall nahmen wir die Gelegenheit wahr und versorgten uns selbst bestens, auch kulinarisch. Fast jeden Abend verbrachten wir bei Aldo und Angelika in geselliger Runde mit angenehmer Unterhaltung, um gemeinsam zu kochen und zu genießen. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Zeit für Hausaufgaben äußerst knapp bemessen war …

Insomma: Diese zwei Wochen bleiben für jeden von uns ein unvergessliches Erlebnis. Mit allen Sinnen durften wir italienische Sprache und Lebensart genießen. Die vielfältigen Impulse und unsere Begeisterung für Land, Leute und Sprache bringen wir gerne ins Vereinsleben ein.

GRAZIE DI CUORE – herzlichen Dank – an Dr. Aldo De Luca und Angelika Deutschmann!

Text: Dr. Kathrin Remer und Dagmar Thum

Ein Sprachbad in Bagni San Filippo
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