Nach fast zwei Jahren Vorbereitung mit sehr viel Arbeit und dank vielfältiger Unterstützung war es am Internationalen Frauentag 2020 endlich soweit: Auf Initiative des Freundeskreises Potsdam-Perugia wurde am 8. März 2020 die „Panchina Rossa“, die Rote Bank, in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam eingeweiht. Anwesend war auch eine Gruppe von Jugendlichen aus Perugia, die unter Leitung ihres Kunstlehrers, Herrn Professor Marco Mariucci, am Liceo Bernardino di Betto das Werk geschaffen haben.

Die Rote Bank steht als Mahnmal gegen Gewalt an Frauen. Allein im Jahr 2018 sind in Deutschland 122 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden. Insgesamt wurden mehr als 114.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. In Italien sind die Zahlen vergleichbar. Um Menschen über das Thema geschlechtsspezifische Gewalt zu informieren und dafür zu sensibilisieren, wurde dort 2016 das Projekt „La Panchina Rossa“ (übersetzt „Die Rote Bank“) ins Leben gerufen.

In Potsdams Partnerstadt Perugia haben sich Schülerinnen und Schüler der Kunstschule Liceo Artistico Bernardino di Betto künstlerisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Die Rote Bank und die Skulptur „Senza Catene“ (übersetzt „Ohne Ketten“) sind Sinnbild dafür, dass Frauen sich auch heute noch gegen die gesellschaftliche Dominanz von Männern wehren müssen

Das in Potsdam aufgestellte Exemplar ist ein Geschenk an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Potsdam. Die Bank ist Beispiel und Symbol für die Partnerschaft und die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten, gerade auch in dem Jahr, in dem sie den 30. Jahrestag der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags zwischen Perugia und Potsdam feiern werden.

Für die Realisierung dieses wichtigen Projekts bedankt sich der Freundeskreis bei allen Mitwirkenden, die dieses Vorhaben mit Rat und Tat unterstützt haben:

Frau Francesca Cencetti, der ehemaligen Leiterin des Liceo Bernardino di Betto,

Herrn Giuseppe Materia, dem derzeitigen Direktor des Liceo,

Herrn Fabio Baldicchia für die Unterstützung bei der Herstellung der Bank,

Frau Martina Trauth, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Potsdam,  

Frau Marion Mattekat und Frau Sybille Weber von der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam,

dem Lions Club Perugia Centenario, der Material für die Bank und den Transport finanziert hat.

Ein besonderer Dank gilt den beiden Frauen, die in den Verwaltungen der beiden Städte für die Pflege der Städtepartnerschaften zuständig sind: Frau Isabell Sommer in Potsdam und Frau Daniela Borghesi in Perugia, für die von Anfang an auch das Völkerverbindende dieser Aktion wichtig war. Nicht zuletzt war es Frau Borghesi, die mit nie nachlassender Energie das Projekt immer wieder angekurbelt hat, wenn es einmal an der ein oder anderen Stelle nicht voranging.

Vor allem danken wir den Schöpfern des Kunstwerks, Herrn Professor Marco Mariucci und, stellvertretend für den Kreis der am Werk beteiligten ehemaligen Schülerinnen und Schüler, Anna Lara Fucchi, Giulia Bulletti, Mark Allen Allegrucci, Pietro Mariucci, Rebecca Fogu und Riccardo Di Dio.

Nicht zuletzt läutet die Einweihung der roten Bank einen regelmäßigen Schülerinnenaustausch ein, der künftig zwischen dem Einstein-Gymnasium in Potsdam und dem Liceo Artistico Bernardino de Betto in Perugia stattfinden soll. Hierfür gilt unser besonderer Dank der Leiterin des Gymnasiums, Frau Irene Krogmann-Weber und Herrn Dr. Jonathan Drews.

Beitragsfoto: Landeshauptstadt Potsdam, Büro für Chancengleichheit und Vielfalt

Respekt ist eine sichere Bank
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